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Feldmochinger Zwoagsang
Maria, ach, verzeih es mir

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Feldmochinger Dreigsang
Nachtn spat so um a neune

Zwei wunderschöne Aufnahmen stimmen uns am heutigen Tag ein, die uns der Gerhard Holz aus Feldmoching zur Verfügung gestellt hat. Er ist mit seinen Sängerfreunden im Feldmochinger Zwoagsang und im Feldmochinger Dreigsang zu hören.

Nachdem der Kaiser Augustus zur Volkszählung aufgerufen hat, musste sich die Bevölkerung auf den Weg nach Bethlehem machen. Der Feldmochinger Zwoagsang erinnert im Lied „Maria, ach, verzeih es mir, das ich muss reisen weit von hier“ an die zum Teil beschwerliche Reise in der damaligen Zeit. Das Lied stammt aus St.Justina im Kristein-Tal (Osttirol) und wurde durch Raimund Zoder überliefert. Helga Betz und Gerhard Holz singen seit 1989 und werden von Hans Eibl auf der Zither begleitet. Anlässlich eines Geburtstagsständchen zusammengefunden, stammt ihr Liedgut heute aus den unterschiedlichsten Sprachregionen Altbayerns. Mit Wirtshauslieder, Gstanzl und Couplets erfreuen sie die Zuhörer in besonderer Weise und sorgen dafür, dass dieselben dabei auch selbst mitsingen. Gerhard ist als langjähriger Vorsitzender des Fördervereins für Bairische Sprache, Landschaftsverband München weitum bekannt und setzte sich leidenschaftlich (auch mit Schulprojekten) für die Pflege, den Erhalt und die Vielfalt der bairischen Dialekte und Sprachen ein.

Unser heutiges Lied ist auch in den Liederbögen vom Wastl Fanderl abgedruckt und bei dieser Aufnahme um eine weitere Strophe bereichert:

„So reisen wir halt jetzt mitsam, nach Bethlehem in Gottes Nam, was in der Schrift ist uns bestimmt, weils einen Anfang nimmt.“

Zur langjährigen Tradition der Feldmochinger Sänger möchten wir heut auch an den Feldmochinger Dreigsang erinnern, der bis 2008 aktiv war. Bereits 1972 begannen sie gemeinsam zu Singen und galten als Kulturbotschafter (in) der bayrischen Landeshauptstadt und weit darüber hinaus. Sie widmeten sich dem überlieferten und neu entstandenem Liedgut und verstanden es, den Zuhörern die Freud` an den bairischen Liedern und Dialekten zu vermitteln. Auf dem Bild sind v.l. Max Steindl, Sepp Pfleger (ab 1995), und Gerhard Holz zu sehen.

Die Lieder der Herbergssuche haben zu unseren Zeiten nicht an Aktualität verloren. Mit vertrauter Sprache und anmutender Melodie erinnern sie uns an die Herbergssuche einst … und jetzt. „Nachtn spat, so um a neune“ zählt zu den bekanntesten „Herbergssuche-Liedern“ im Alpenraum und erzählt von Josef, dem einfachen Zimmermann.

Ein herzliches Vergelts Gott dem Gerhard Holz und den Sängerfreunden für die einstimmenden Liedern und ihren Einsatz für die bairische Sprache!

Titelfotos: stock.adobe.com | candy1812